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PM: Drug-Checking – schützt Konsumenten*innen und rettet Leben

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Drogentoten erneut dramatisch gestiegen. Neben Opioiden wie Heroin spielen auch Substanzen wie Kokain, Amphetamine und XTC dabei eine immer größere Rolle. Ursache hierfür sind häufig der unbekannte Wirkstoffgehalt und gefährliche Beimengungen. Drug-Checking, bei dem Substanzen getestet und anschließend informative sowie veränderungsmotivierende Gespräche geführt werden, ist eine wichtige Maßnahme, um diesem Problem entgegenzuwirken.

 

Am Weltdrogentag, dem 26. Juni, einem Tag, der weltweit das Bewusstsein für Drogenproblematiken und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft schärfen soll, möchten wir auf den aktuellen Stand eines möglichen Drug-Checking Modellprojekts in Baden-Württemberg hinweisen.

Die AG Drug-Checking, ein Zusammenschluss von Drogenberatungsstellen aus Baden-Württemberg, Clubkultur Baden-Württemberg und der forensischen Toxikologie am Institut für Rechtsmedizin in Freiburg, führt derzeit intensive Gespräche mit dem Sozialministerium über die Umsetzung eines Modellprojekts zum Drug-Checking. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die Sicherheit und das Bewusstsein im Umgang mit psychoaktiven Substanzen zu erhöhen. „Neben dem Verhindern von Drogentodesfällen treibt uns das Vermeiden von Gesundheitsschädigungen und abhängigen Verhaltensmustern an,“ sagt Bernd Klenk, Geschäftsführer von Release Stuttgart e.V. „Durch den Kontakt, der über Drug-Checking zu den Konsument*innen hergestellt wird, ist eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsummuster und den damit verbundenen Risiken möglich“, so Bernd Klenk weiter.

Seit den letzten Presseberichten im März 2023 hat sich einiges getan. Der Bundestag hat die Bundesländer ermächtigt, eigene Rechtsverordnungen für Drug-Checking-Modellprojekte zu erlassen. Darüber hinaus wurde der ursprüngliche Antrag zum Drug-Checking komplett überarbeitet: Die Kosten wurden neu kalkuliert und die Strukturen optimiert. Die AG Drug-Checking steht somit in den Startlöchern!

Mit Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass Mecklenburg-Vorpommern als erstes Bundesland eine Rechtsverordnung erlassen hat, die Drug-Checking im Rahmen von Modellprojekten zulässt. In Baden-Württemberg liegt die Verantwortung nun beim Sozialministerium und der Politik. Alle notwendigen Voraussetzungen und Vorarbeiten sind abgeschlossen, sodass einer schnellen Umsetzung nichts mehr im Wege steht. „Die Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern zeigen klar den Nutzen des Drug-Checkings und tragen der gesellschaftlichen Realität des Konsums von Substanzen im Sinne der Gesundheitsprävention Rechnung“, betont Robert Gaa, Vorstand von Clubkultur Baden-Württemberg e.V.

Wir fordern Baden-Württemberg auf, dieses zukunftsweisende Beispiel zügig aufzugreifen, die Verordnung zeitnah zu verabschieden und mit der Umsetzung zu beginnen.

Der Weltdrogentag betont die Bedeutung präventiver Maßnahmen und innovativer Ansätze zur Drogenprävention und Schadensminimierung, die das Leben vieler Menschen positiv beeinflussen können. Die Fortschritte in den Verhandlungen zeigen das Engagement der Landesregierung, auf die Herausforderungen im Drogenbereich mit effektiven Lösungen zu reagieren.

Für weitere Informationen steht Ihnen Justus Bartlewski, Pressesprecher, gerne zur Verfügung: presse@clubkultur-bw.de

Zusätzlich steht Ihnen Bernd Klenk, Geschäftsführer von Release Stuttgart e.V. als Sachverständiger zur Verfügung: klenk@release-stuttgart.de